Pressemitteilung:
Erfolgreiche Gedenkkundgebung in Borbeck – NPD verhöhnt Opfer der Pogromnacht
Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich des 71. Jahrestages der Reichspogromnacht fand heute um 18.30 Uhr eine Kundgebung der Antifa Essen Z auf dem Borbecker Platz statt. Es beteiligten sich rund 70 Personen. Durch Flugblätter und Redebeiträge wurden die Kundgebungsteilnehmer und Passanten über die Ereignisse und Folgen der Pogromnacht in Borbeck, die rechte Szene im Stadtteil und kritikwürdige Aspekte bundesdeutscher Gedenkkultur informiert. Verärgert zeigten sich viele Demonstranten über den Versuch der anwesenden Polizeikräfte, sämtliche Teilnehmer ohne ersichtlichen Anlass zu fotografieren und zu filmen. Zu Festnahmen oder anderen Zwischenfällen kam es nicht.
Zeitgleich mit der antifaschistischen Gedenkveranstaltung hielten rund 20 Neonazis, mit NPD-Fahnen und brennenden Fackeln ausgestattet, eine Kundgebung auf dem Borbecker Germaniaplatz ab. Tessa Kuijer, Pressesprecherin der Antifa Essen Z: „Dass die Essener Polizei den Neonazis am Jahrestag der Pogromnacht eine Kundgebung mit brennenden Fackeln in unmittelbarer Nähe einer antifaschistischen Gedenkkundgebung ermöglicht, ist ein handfester Skandal.“ Bereits am vergangenen Samstag hatte auf der Borbecker Marktstraße eine öffentliche NPD-Veranstaltung stattgefunden. „Die jüngsten Aktivitäten der neofaschistischen Partei in Borbeck bestätigen unsere Einschätzung, nach der es sich um eine lokale Hochburg der Essener Neonaziszene handelt“, so Kuijer. „Aktives antifaschistisches Engagement wird im Essener Nordwesten daher auch künftig von Nöten sein.“