Unter dem Motto „Stoppt die Bombardierung Gazas“ ruft die Linksjugend Ruhr für den kommenden Freitag (18.07.) zu einer Kundgebung in der Essener Innenstadt auf. Auf Facebook haben mittlerweile rund 7.000 Personen ihre Teilnahme zugesagt. Unter ihnen befinden sich unzählige Islamisten, Nationalisten und Rechtsradikale. Die Antifa Essen Z fordert, die Veranstaltung abzusagen.
Unter den rund 7.000 Facebook-Nutzern, die mittlerweile ihre Teilnahme an der Kundgebung der Linksjugend in der Essener Innenstadt zugesagt haben, befinden sich unzählige Islamisten, Nationalisten und Rechtsradikale. Darauf hat bereits am vergangenen Freitag das Nachrichtenportal „Ruhrbarone“ hingewiesen. In den Kommentarspalten der Veranstaltungsankündigung häufen sich zudem israelfeindliche und offen antisemitische Kommentare (1).
Bereits in den vergangenen Tagen war es in mehreren Ruhrgebietsstädten zu anti-israelischen Aufmärschen gekommen. In Essen zogen Israel-Gegner am Donnerstag vor die Alte Synagoge in der Innenstadt (2). In Dortmund beteiligten sich am Samstag mehrere Aktivisten der Neonazi-Partei „Die Rechte“ an einer von Islamisten und arabischen Nationalisten dominierten Anti-Israel-Demo (3). In Gelsenkirchen skandierten Demonstrationsteilnehmer öffentlich Parolen wie „Hamas, Hamas – Juden ins Gas“ (4).
Vor diesem Hintergrund fordert die Antifa Essen Z die Linksjugend dazu auf, ihre für Freitag angekündigte Kundgebung in der Essener Innenstadt abzusagen. Zwar haben sich die Veranstalter mittlerweile in einer kurzen Erklärung von offen antisemitischen Positionen distanziert (5). Aufgrund der Vielzahl der Facebook-Zusagen aus dem rechten und islamistischen Spektrum ist jedoch davon auszugehen, dass der Linksjugend die Kontrolle über ihre eigene Veranstaltung längst entglitten ist.
Für Tessa Kuijer, Pressesprecherin der Antifa Essen Z, liegt der Kern des Problems in den inhaltlichen Positionen der Linksjugend: „In ihrem Aufruf greifen die Veranstalter den israelischen Militäreinsatz scharf an, gehen aber mit keinem Wort auf die Ermordung der drei israelischen Jugendlichen und die täglichen Raketenangriffe der Hamas auf Israel ein. Wer den Konflikt im Nahen Osten so einseitig darstellt, darf sich über Beifall von der falschen Seite nicht wundern. Es wäre beschämend, wenn am Freitag vorgebliche Linke gemeinsam mit Islamisten und Rechtsradikalen gegen Israel demonstrieren würden. Die Linksjugend muss die geplante Veranstaltung absagen und sich glaubhaft von antisemitischen und israelfeindlichen Positionen distanzieren.“
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(1) http://www.ruhrbarone.de/linkspartei-jugendverband-solid-mit-hitler-gegen-israel/83201
(2) http://www.derwesten.de/staedte/essen/anti-israel-versammlung-sorgt-fuer-grossaufgebot-der-polizei-id9584277.html
(3) http://www.ruhrbarone.de/dortmund-neonazis-und-islamisten-gemeinsam-gegen/83406
(4) https://www.youtube.com/watch?v=AixPXzvRyBI (Minute 4:54)
(5) https://www.facebook.com/LinksjugendSolidRuhr