Am heutigen Samstag, dem 27.11.2010, fand am frühen Nachmittag auf dem Katernberger Markt eine Kundgebung der rechtsextremen NPD statt. Aufgerufen hatte der Essener Ratsherr der NPD, Marcel Haliti, unter dem Motto „Nein zur Überfremdung an unseren Schulen“. Nur circa 50 Anhänger folgten dem Aufruf und nahmen an der Kundgebung teil.
Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ hatte zu einer Gegenkundgebung in unmittelbarer Nähe der Neonazis aufgerufen. Dem folgten etwa 500 Nazi-Gegner, die die Kundgebung der NPD durch massive Proteste störten. So wurden die Reden Marcel Haliti, dem NPD-Landesvorsitzenden Claus Cremer und anderen Neonazis durch die Lautsprecheranlage des Bündnisses und die Sprechchöre der Gegendemonstranten gestört. Das anwesende Grüppchen von Neonazis wurde im Verlauf der Kundgebung immer wieder mit zielgerichteten Eierwürfen bedacht. Die sich sichtlich unwohl fühlenden Rechten gingen hinter ihren Transparenten in Deckung und waren offensichtlich erleichtert, nach zwei Stunden mit einem EVAG-Bus Richtung Hauptbahnhof gefahren zu werden.
Die Freude über die erfolgreiche Störung der Kundgebung wurde allerdings durch das brutale Eingreifen und mehrere Festnahmen durch die Essener Polizei getrübt. Dazu Tessa Kuijer, Pressesprecherin der Antifa Essen Z: „Der unverhältnismäßige Einsatz der Polizei ist mehr als unverständlich und zudem lächerlich, da keiner Verhaftung ein wirklicher Angriff zugrunde lag. Dass nahezu jeder an der Kundgebung teilnehmende Neonazi mit Eierschalen auf der Jacke die Heimfahrt antreten musste, ist ein deutliches und längst überfälliges Zeichen an die NPD: Rassistische Hetze kann und darf nicht geduldet werden.“